NEUBURG (OTTERSBÜHL)
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Schaffhausen | Bezirk Schaffhausen | Neuhausen am Rheinfall

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Die Ruine Neuburg auf dem Ottersbühl ist neben Laufen und Wörth die kaum bekannte dritte Burg am Rheinfall. Sichtbar sind die dicken Grundmauern der trapezförmigen Kernburg mit Halsgraben vorgelagertem Wall, sowie geringe Mauerspuren aus einer früheren Bauphase. Wer die bereits im 11. Jhdt. gegründete Anlage bewohnte, ist unbekannt. Ihre Auflassung dürfte mit der Gründung von Wörth zusammenhängen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 40’ 33.42“ N, 08° 36' 29.67“ E
Höhe: 423 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 687.830 / 281.250
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Schaffhausen auf der Hauptstrasse 14 in südwestlicher Richtung bis nach Neuhausen fahren. Ab hier der Beschilderung zum Rheinfall folgen. Der grosse, kostenpflichtige Parkplatz für Rheinfall-Besucher befindet sich hinter dem Schloss Wörth. Beim Parkplatz führt ein Weg zum Eingang des «Adventure Park Rheinfall» – diesem in südlicher Richtung weiter in den Wald hinein bis zum Burghügel folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Schaffhausen gelangt man per S-Bahn (Linie 22) oder Bus (Linie 1 oder 6) zum Bahnhof Neuhausen, Rheinfall. Nun per Lift an den Rhein hinunter fahren und dem Uferweg flussabwärts bis zum Schloss Wörth folgen. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
Der Rheinfall-Rundweg und die ViaRhenana führen unterhalb der Burgruine vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Der Burghügel ist heute Teil des «Adventure Park Rheinfall»:
www.ap-rheinfall.ch
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
von Norden her (Neuhausen, Durstgraben) möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Neuburg (SH)
Quelle: gezeichnet von O. Steimann nach diversen Vorlagen, 2006/2017
Historie
Zur Burgruine auf dem Ottersbühl beim Rheinfall liegen keine historischen Nachrichten vor. Sogar der heute gebräuchliche Name «Neuburg» ist nicht historisch und basiert vermutlich auf der Verwechslung mit der gleichnamigen Burgstelle in der Nähe von Winterthur. Die Ausgrabungen haben jedoch gezeigt, dass es sich um eine sehr alte Anlage handeln muss, die möglicherweise ein Vorläufer der nur 300 Meter entfernten Burg Wörth war. Neben Kleinfunden aus der Jungsteinzeit wurden auf dem Burghügel Keramikfragmente entdeckt, die ins 11. Jhdt. datiert werden.
Die Neuburg liegt in Spornlage und ist bergseits durch einen Halsgraben mit vorgelagertem Wall geschützt. Das Mauergeviert der heute sichtbaren Ruine reicht jedoch kaum in die Gründerzeit der Burg zurück und muss in einer zweiten Bauphase entstanden sein. In der nordwestlichen Ecke wurde denn auch eine 0,6 Meter dicke, ältere Mauer freigelegt. Zu diesem Vorgängerbau gehörte ein Ofen aus Lehm.

In ihrer letzten Phase bestand die Burg aus einem massiven Baukörper mit trapezförmigem Grundriss. Die mit 33,5 Metern längste Seite dieses Trapezes liegt bergseits und weist mit 3,22 Metern auch die grösste Mauerstärke auf. Die Mauern sind aus Nagelfluhblöcken, Findlingen und Kalksteinen zusammengesetzt. Ihre enorme Dicke dürfte darauf hinweisen, dass das Trapez keine Ringmauer darstellte, sondern die Grundmauer eines massiven wehrhaften Gebäudes war. Dessen Oberbau bestand wohl grösstenteils aus Holz, denn bei den Freilegungs- und Konservierungsarbeiten wurden zahlreiche Brandspuren entdeckt. Ob dieser Brand des Ende der Burg besiegelte, bleibt unklar.

Erstmals beschrieben wird die Wehranlage zu Beginn des 17. Jhdts. durch den Schaffhauser Chronisten Johann Jakob Rüeger. Er erzählt zum Geländesporn am Ottersbühl: «(…) daruf ist ein mechtig, gwaltig schloss gestanden, von dessen nammen und abgang oder zerstörung mir doch gar nüt zuowüssen.»
In den 1880er-Jahren wurde die Ruine erstmals freigelegt und über einen Weg für die Rheinfall-Touristen erschlossen. Wie eine Zeichnung von 1885 darlegt (siehe oben), waren damals noch höhere Mauerreste vorhanden. Diese liess man jedoch zerfallen, bis 1935 eine erneute, gründlichere Ausgrabung erfolgte, wobei die noch erhaltenen Mauern aus beiden Bauphasen konserviert wurden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas / Losse, Michael - Burgen und Schlösser am Hochrhein | Lörrach, 2012 | S. 30
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 511
  • Frauenfelder, Reinhard - Die Kunstdenkmäler des Kantons Schaffhausen, Bd. III: Der Kanton Schaffhausen (ohne Stadt Schaffhausen und Bezirk Stein) | Basel, 1960 | S. 157
  • Grütter, Daniel - Burgruinen im Kanton Schaffhausen | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 19. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2014 | S. 77-78
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.11.2017 [OS]